Gemeinsame Sache machte der Gastautor von Norbert Hofers Burschenschaft Marko-Germania zu Pinkafeld unter anderem mit:
- der neonazistischen VAPO (Volkstreue außerparlamentarische Opposition) von Gottfried Küssel, die „in tiefer Trauer um Adolf Hitler“ zur „Zertrümmerung des (demokratischen) Staates“, zur Neugründung und Wiederzulassung der NSDAP als Wahlpartei, zum Anschluss an Deutschland und zur Aussiedlung aller Juden aufgerufen hatte,
- mit Gerd Honsiks Nationaler Front (NF), die Anschläge verübt, die „Straße erobern“ und die Demokratie „nach dem Vorbild der SA“ gewaltsam beseitigen wollte.
- Als stellvertretender Führer der Nationalen Front hatte er neonazistisches Propagandamaterial mit Texten wie dem folgenden verteilt: „Alle Lehrer Österreichs, die mit ihren Schülern nach Mauthausen pilgern, um dem Gasbetrug zu huldigen, werden, wenn wir die Macht gewinnen, durch ein Gesetz mit rückwirkender Kraft zu Verbrechern erklärt und so lange am Halse aufgehängt, bis dass der Tod eintritt.“
Der Autor, dem Hofers Burschenschaft die „Vorstellung und Selbstdarstellung des Bundes“ überließ, agitierte unter anderem gegen die „Ersatzreligion der Menschenrechte“, gegen den Staatsvertrag, gegen das Anschlussverbot an Deutschland und gegen das Verbot nationalsozialistischer Wiederbetätigung. Seine Verurteilung wegen Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts beklagte er als österreichischen „Staatsterrorismus“.
Bei einer Burschenschaft, die einen so eindeutig aus der neonazistischen Gewaltszene stammenden Mann zum Autor ihrer Gründungsfestschrift macht, erübrigt sich die Frage nach dem ideologischen Standort. Für einen FPÖ-Politiker und ehemaligen Präsidentschaftskandidaten, der dieser Burschenschaft angehört und sich auch im Fall seiner Wahl nicht von ihr trennen will, muss das Gleiche gelten.
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