Folge 9: Hass-Postings gegen Kampfemanzen
Liebe Freundinnen und Freunde,
Der Forderung nach Gleichberechtigung von Frauen begegnen Burschenschafter und FPÖ-Politiker mit Spott, Verachtung und Aggression. 2013 war Norbert Hofer Herausgeber eines Buches, für das Strache das Vorwort schrieb. In diesem heißt es: Jede Organisation verliere an Ansehen, „je höher der Frauenanteil – und je bedeutender die von Frauen bekleideten Funktionen sind“.
Noch einmal – ganz langsam – zum Mitschreiben: Da steht in einem Buch, das von Hofer herausgegeben wurde: Frauen in Spitzenpositionen schaden dem Ansehen einer Organisation. Hallo, Herr Hofer: Schon einmal etwas von Frau Merkel gehört?
Einblick in das Weltbild deutschnationaler schlagender Verbindungen gibt auch eine Einladung der Burschenschaft Olympia: „Hast du eine Freundin, die weder schön noch still ist, dann bleib zu Hause.“
Der wegen seiner antisemitischen Aussagen in die Schlagzeilen geratene FPÖ-Parlamentarier Johannes Hübner hat freiheitliches Rollenverständnis auf den Punkt gebracht. Frauen seien vom „Nestbauinstinkt“ geprägt und suchten den „Löwenmann, der dann im Nest sitzen soll“. Das wolle der aber nicht, denn „Alphatiere sind – wie im Tierreich – oft polygam und haben den Drang, den eigenen Samen weit zu verbreiten.“
FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky sieht das ähnlich. Der harte Polit-Job eigne sich eben weniger für Frauen, die „mehr darauf aus sind, zu gefallen“ und „mehr Zeit für die Frisur und Kosmetik“ verwenden.
Freiheitliche Politiker haben unzählige Beispiele offener Frauenverachtung geliefert. Frauen die „dienen“ und „verfügbar“ sein sollen, Ausdrücke wie „Brutpflegetrieb“, „Nestbauinstinkt“, „Gender-Wahnsinn“, „Kampfemanzentum“, „Radikalfeminismus“, die „wirre Welt der Frauenpolitik“ und nicht zuletzt diese unseligen und unzähligen frauenfeindlichen Hass-Postings auf FPÖ-Seiten.
Liebe Freundinnen und Freunde, wollt ihr wirklich zulassen, dass diese Art burschenschaftlicher Frauenverachtung nach den Wahlen zur Regierungspolitik wird?
Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Henning Scharsach
Details und Belege findet ihr in Hans-Henning Scharsachs neuem Buch „Stille Machtergreifung – Hofer, Strache und die Burschenschaften“. Ab sofort im Buchhandel erhältlich.
