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Antwort an Herrn Kickl, der Hans-Henning Scharsach „FPÖ-Bashing“ vorwirft

Posted in Aktuelles

„Pünktlich vor der Wahl erscheint das nächste als Sachbuch getarnte FPÖ-Bashing von Herrn Scharsach“, so FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl in der Presseaussendung am 31. August zu Hans-Henning Scharsachs neuem Buch „Stille Machtergreifung – Hofer, Strache und die Burschenschaften“ (die gesamte Presseaussendung findet ihr hier).

Hans-Henning Scharsach hat nun eine Antwort formuliert, die wir hier veröffentlichen werden.

„Herr Kickl beschwert sich über mein „FPÖ-Bashing“. Was er dabei übersieht: Ich „schlage“ ja nur mit dem, was er und seine Partei zuvor getan, gesagt oder gepostet haben. Ich dokumentiere. Ich zitiere. Mehr nicht.

Dokumentationen von Staatsanwälten, die Tatbestände des schweren Betrugs, der Untreue, Vorteilsnahme, Bestechlichkeit, falschen Zeugenaussage usw., usw., gegen FPÖ-Politiker formulieren, nennt man Anklageschrift – nicht FPÖ-Bashing.

Dokumentationen von Richtern, die über Strafen von FPÖ-Politikern entscheiden, nennt man Urteilsbegründung – nicht FPÖ-Bashing.

Dokumentationen von Autoren, die das in Buchform tun, nennt man Sachbuch – nicht FPÖ-Bashing. So ist das nun einmal, werter Herr Kickl.

Natürlich könnte Herr Kickl mir die „Waffe“ für mein „Bashing“ jederzeit aus der Hand schlagen.

  • Er müsste nur kriminelle Energie und Korruption seiner Parteifreunde eindämmen.
  • Er müsste darauf verzichten, Urteile gegen FPÖ-Politiker als „Schandfleck für Österreichs Justiz“ zu bezeichnen.
  • Er müsste seine Kontakte zu Antisemiten, Rassisten, Neonazis, braunen Geschichtsfälschern und Holocaust-Leugnern abbrechen.
  • Er müsste dafür sorgen, dass es keine neonazistischen, rassistischen und antisemitischen „Einzelfälle“ mehr gibt, wie das Mauthausen-Komitee sie gerade aufgelistet hat.
  • Er müsste auf Forderungen wie „Platzverbot statt Denkverbot“* verzichten, weil jedem klar ist, dass er mit „Platzverbot“ die Einschränkung des Demonstrationsrechtes meint und mit „Denkverbot“ für die Zulassung nationalsozialistischer Wiederbetätigung wirbt.
  • Er müsste seine Parteifreunde dazu anhalten, demokratische Freiheiten nicht als „Überdehnung des Demonstrationsrechts“ oder „Missbrauch der Pressefreiheit“ zu attackieren.
  • Er müsste dafür sorgen, dass auf Internet-Auftritten von Freiheitlichen Akademikern Demokratie nicht als „Hure des Westens“ verächtlich gemacht wird.

Ich lege an dieser Stelle ein feierliches Versprechen ab: Sollte es Herrn Kickl gelingen, die FPÖ zu einer normalen Partei zu formen, die sich an demokratische und rechtsstaatliche Spielregeln hält, dann werde ich nie, nie, nie, nie, nie ….!!! wieder ein Sachbuch über diese Partei schreiben.“

* Als „Denkverbot“ wird von Korporierten und FPÖ-Politikern das Verbot nationalsozialistischer Wiederbetätigung bezeichnet.

Foto: Multimedia-Blog Brundespraesident.in (Flickr/CC BY-SA 2.0)

Details und Belege im neuen Buch „Stille Machtergreifung – Hofer, Strache und die Burschenschaften“ von Hans-Henning Scharsach. Ab sofort im Buchhandel erhältlich.