Folge 10: Nobelpreis für Hitlers Stellvertreter
Liebe Freundinnen und Freunde,
mehr als 40 Jahre nach Kriegsende hat der Dachverband „Deutsche Burschenschaft in Österreich“ Rudolf Heß für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Wer das Ausmaß dieser Provokation begreifen will, muss wissen, wieso ein derart blasser Politiker wie Hitlers Stellvertreter in der Nachkriegszeit zu „der“ großen Neonazi-Ikone hat aufsteigen können.
Das hat mit seinem Schlusswort vor dem Nürnberger Tribunal zu tun. Während alle anderen dort Angeklagten Ausrede an Ausrede reihten, stand Hess zu seinen Taten. In seinem Schlusswort formulierte er:
„Ich bereue nichts. Stünde ich wieder am Anfang, würde ich wieder alles ganz genau so machen, selbst wenn der Scheiterhaufen für meinen Flammentod bereit stünde.“
Dieses Bekenntnis zur Fortsetzung der Judenvernichtung hat Rudolf Hess zur Ikone des Neonazismus werden lassen. Und diesen Mann haben Österreichs Burschenschaften für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Eine größere Provokation kann es für Demokratinnen und Demokraten nicht geben.
Liebe Freundinnen und Freunde, wollen wir wirklich untätig zusehen, dass uns demnächst Männer aus Burschenschaften regieren, die Hitlers Stellvertreter für den Friedens-Nobelpreis vorgeschlagen haben?
Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Henning Scharsach
Details und Belege im neuen Buch „Stille Machtergreifung – Hofer, Strache und die Burschenschaften“ von Hans-Henning Scharsach. Ab sofort im Buchhandel erhältlich.