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Norbert Steger, neuer Vorsitzender des ORF-Stiftungsrats mit Gerulf Murer, Sohn des „Schlächters von Vilnius“

Posted in Aktuelles

Die FPÖ zeigt einmal mehr, dass sie die „indirekte Nachfolgepartei der österreichischen NSDAP“ ist (siehe Anton Pelinka). Angeführt von Burschenschaftern, die sich nie von den Traditionen des Nationalsozialismus gelöst haben (nachzulesen in meinem Buch „Stille Machtergreifung – Hofer, Strache und die Burschenschaften“), besetzen die Blauen immer mehr öffentliche Ämter mit Vertretern aus ihren Reihen.

Auf dem FPÖ-Wahlplakat aus dem Jahr 1983 zu sehen sind Gerulf Murer, der Sohn von Franz Murer – bekannt als der „Schlächter von Vilnius“ – und Norbert Steger, der neue Vorsitzende des ORF-Stiftungsrates.

Steger beurteilte die kritische Berichterstattung des ORF über den antisemitischen und islamfeindlichen Wahlkampf des ungarischen Staatschefs Victor Orbans als „nicht korrekt“ und nannte sie einen „linken Endkampf“. Korrespondent_innen, die die sich nicht an die vorgegebene Linie halten, kündigte er Entlassungen an. Orban baute das öffentlich-rechtliche ungarische Fernsehen zum streng kontrollierten Propaganda-Instrument um. Laut FPÖ-Außenpolitiksprecher Johannes Hübner sollen Orbans Mediengesetze  „einer künftigen FPÖ-Regierung bei einer tiefgehenden Reform des ORF“ als Vorbild dienen. Diese Reform nach freiheitlichen Vorstellungen soll nun wohl Steger durchführen.

Neben ihm: Gerulf Murer, der ehemaliger Staatssekretär und Nationalratsabgeordneter der FPÖ.  Dessen Vater, Franz Murer, wurde 1962 auf Betreiben von Simon Wiesenthal in Graz wegen Nazi-Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt. Als ehemaliger Leiter des jüdischen Ghettos in Vilnius war er verantwortlich für den Tod zehntausender Jüdinnen und Juden. Trotz der erdrückenden Beweislage wird Murer freigesprochen – einer der größten Justizskandale der österreichischen Geschichte! Sein Sohn Gerulf verfolgte gemeinsam mit seinen Geschwistern den Gerichtsprozess. Nach Angaben vieler Anwesender verlachten die Kinder nach dem Freispruch Murers die Überlebenden des Ghettos.  Die Familie Murer lebte unbehelligt weiter in der Steiermark, Franz war erfolgreicher ÖVP-Lokalpolitiker, Gerulf machte Karriere bei der FPÖ. Gerulf Murer kündigte zwar an, die Unschuld seines Vaters zu beweisen – das blieb allerdings bis heute ein leeres Versprechen. (Christian Frosch dokumentierte den Fall in seinem Spielfilm „Murer – Anatomie eines Prozesses“)

Bild: Österreichische Nationalbibliothek